Protokoll zur Sitzung des Forschungsseminars vom 21. Januar 2016

 

Datum:            21.01.2016

 

Beginn:           17.15 Uhr

 

Ende:              18.50 Uhr

 

Ort:                 Grimmaische Str. 12.,  SR. 12

 

Protokoll:        C. Arndt

 

Anwesende:    Arglist, Felix; Arndt, Christian; Goyk, Richard; Gräbe, Hans-Gert; Köster, Robert; Quaas, Friedrun; Quaas, Georg; Scholz, Richard; Müller, Karsten; Fehlberg, Frank; Melch, Simon

 

 

TOP1: Bestätigung des Protokolls

-          Es gab Anmerkungen von H.-G. Gräbe zum Protokoll von letzter Sitzung. Die Anmerkungen werden nach Vorschlag von R. Scholz dem Protokoll beigefügt, ohne das Protokoll umzuschreiben.

 

TOP2: Vortrag zum Thema Fraktale in der Ökonomik von Hans-Gert Gräbe

-          60 Minuten Vortrag und Diskussion

 

Nach Gräbe ist die Auseinandersetzung mit Fraktalen eine Antwort auf das philosophische Problem, Logik und Dynamik zusammen zu denken. Fraktale folgen dem Ansatz der Selbstähnlichkeit, d.h. Strukturen in der Natur die sich selbst ähnlich sind (Baum und seine Blätter)

 

Ein erstes Beispiel sind die Verkleinerung eines gleichseitigen Dreiecks nach den Eckpunkten und die Thue-Folge. Ein Anwendungsbeispiel ist das Messen der Länge eines Küstenabschnitts mit Pflöcken. Die gemessene Länge des Küstenabschnitts hängt vom Abstand der Pflöcke ab.

 

Frage von R. Scholz: Gibt es einen Grenzwert. Antwort H.-G. Gräbe: Der Grenzwert ist unendlich. Einwurf G. Quaas: Das ist eine mathematische Schlussfolgerung, keine physikalische. Bei physikalischen  Messung orientieren sich an realen Gegebenheiten. Antwort H.-G. Gräbe: Das Ziel der Darstellung ist, zu zeigen, dass das Messergebnis vom Messverfahren abhängt.

 

G. Quaas stellt die These auf, dass es in der Ökonomik keine Anwendungsgebiete für Theorie der Fraktale gibt.

 

Frage nach Anwendungsbeispielen. H.-G. Gräbe: Ein Anwendungsbeispiel ist der doppische Haushalt der Stadt Leipzig. Über ein fraktales Modell kann erklärt werden, wie bei unterschiedlichen Messverfahren der doppelten Buchführungen unterschiedliche Bilanzssummen entstehen. Am aktuellen Haushalt der Stadt Leipzig wird das veranschaulicht.

 

R. Scholz, G. Quaas sind von der Anwendung nicht überzeugt: Erklärung über fraktales Modell ist keine gute Anwendung. G. Quaas bleibt bei der These dass es für Fraktale in der Ökonomik keine passende Anwendungen gibt.

 

 

TOP3: Zukunft des Forschungsseminars

 

Auf Vorschlag von G. Quaas wird über die Zukunft des Forschungsseminars gesprochen. Nach G. Quaas befindet sich das Forschungsseminar in einer Krise. Das äußere sich in 3 Punkten:

 

  1. Schlechtes Gewissen, weil einige denken etwas liefern zu müssen und es aus Zeitgründen nicht tun.
  2. Schlussfolgerung: Die Ansprüche müssten herunter geschraubt werden
  3. Dann stellt sich die Frage wozu das Forschungsseminar da ist. Es gibt offenbar keine gemeinsam geteilten inhaltlichen Standards (àla „Nur Kapital und Arbeit gemeinsam sind produktiv“). Solche Standards sollten zunächst aufgestellt werden.

 

R. Scholz: Was sind Standards? Inhaltlich bestehen diese vielleicht nicht aber prozedural, es besteht ein gemeinsames Commitment, sich der Kritik im Seminar auszusetzen.

 

G. Quaas: Das Problem dabei ist: Die inhaltliche Schnittmenge ist so klein, dass ein gemeinsames Buch kaum möglich ist, weil ich mich in den anderen Positionen nicht repräsentiert sehe.

 

F. Quaas: Vielleicht war Piketty schlicht das falsche Thema für ein Buch. Die Anwesenheit im Seminar ist hoch, also scheint es eine Anziehungskraft zu geben.

 

R. Scholz: Das Problem ist, dass keine Neuen dazukommen

 

F. Quaas: Neue kommen schon immer in Wellen. Im Normalfall kommen die neuen Studenten mit Abschlussarbeiten. Diese liegen oft überlappen oft Semester, möglicherweise ist ein Grund, dass Abschlussarbeiten zum Teil in den Semesterferien geschrieben werden.

 

Frage: Sind neue Studenten abgeschreckt vom rauhen Ton?

 

Köster: Das Seminar in seiner jetzigen Zusammensetzung kennt sich schon länger, ist schon älter, hat seine eigenen Ton im Umgang das kann sehr abschreckend sein.

 

F. Quaas: Ein Grund kann auch sein, dass die Studierenden generell nicht mehr so interessiert sind an Diskussionen sondern nur auf Abschlüsse hinarbeiten.

 

Scholz: Thematische Zuspitzung in eine Richtung die auf den Arbeitsmarktchancen zugeschnitten ist könnte helfen – etwas womit sich einmal Geld verdienen lässt

 

G. Quaas: Thematische Einengung wurde in der Vergangenheit schon versucht. Ist oft von studentischer Seite nicht gewünscht, weil die Freiheit bei der Themenwahl von Abschlussarbeit wichtiger ist.

 

Da die Sitzung zu Ende ist, macht R. Scholz den Vorschlag zu einer extra Sitzung in den Semesterferien zum Thema mit Moderation.

 

G. Quaas: Es reicht festzuhalten, dass das Buchprojekt zu Piketty suspendiert ist. Dann ist der Druck raus und wir verfahren wie gehabt, alle können vorstellen was sie gerade bearbeiten.

 

F. Quaas: Buch ist ohnehin defacto suspendiert

 

Die weitere Diskussion wird vertagt auf die nächste Sitzung